Saturday, January 10, 2009

Plug-In Secrets with BOB HUMID. Tricks- and Treats for the legendary UAD-1 / UAD-2 Plug-In-Series [Workshop!]

The following article is in german since courses at FAT OF EXCELLENCE - private audio class - are generally held in german. Nevertheless individual english courses about MASTERING-basics or UAD-1 / UAD-2 Plug-In Production-Techniques can be booked directly with Bob Humid for a customized rate and can be arranged in form of a private class. In this case simply register at FAT OF EXCELLENCE and contact Bob directly. The same applies to our Circuit-Bending, Label-Management, and Reaktor 5 Courses. Thank You!

Paradigmenwechsel

Als Universal Audio vor einigen Jahren die UAD-1 DSP-Karte auf den Markt brachte, überschlugen sich die Testredakteure vor Freude angesichts gestiegener Plug-In-Counts und der Möglichkeit legendäres Outboard wie Pultec EQs, LN1176- oder LA-2-Kompressoren auf gewöhnlichen PCs und MACs laufen zu lassen. Dagegen blieben viele Besitzer der Originalhardware eher skeptisch: "Digitale Nachbildungen der Hardware werden niemals so gut klingen wie die Originale!" raunten die Unken überall. So kann man sich täuschen, technologische Revolutionen ziehen nämlich gerne einfach am Menschen vorbei.

Universal Audio Company Logo

Mit extrem realistischen Nachbildungen wie dem EMT-140 Plattenhall, dem Roland Space Echo oder dem NEVE1081 EQ Kanalzug räumte Universal Audio massenweise Industriepreise ab und etablierte sich in nur wenigen Jahren als Big Player DSP-gestützter Tontechnik. Das Vertrauen in die virtuellen Replikatonen ist mittlerweile so hoch dass strenggenommen kein modernes Tonstudio ohne mindestens ein oder zwei UAD-Karten auskommen möchte. Und wer sich im Tonstudiobetrieb auskennt, weiß auch wie es dort mittlerweile oft vonstatten geht: Studios die massiv in Outboard investiert haben, haben leichtes Spiel dem Kunden nahezubringen dass eine gute Produktion diese Hardware unbedingt benötigt. Es ist sehr eindrucksvoll in einen Raum voller Vintage Outboard zu gehen und mit diesen Geräten zu arbeiten. Doch wenn der Kunde nicht mehr da ist und die Studiouhr läuft, greifen viele Top-Producer gerne mal schnell zu den hochwertigen Plug-Ins. Auf der Habenseite steht Total-Recall und die Möglichkeit mehrere "wohltuenede" Instanzen eines berühmten Geräts in einem Mix zu verwenden. 6-stellige Hardwareinvestitionen in teures Outboard sind in Krisenzeiten wie diese mittlerweile zu einem Luxus mutiert. Die Zeiten haben sich geändert.

Hardware oder Software? Im objektiven Blindtest oder im Ensemble eines Downmixes nicht mehr unterscheidbar. Knackige Kompressionsartefakte, Sahnige EQs, hochauflösende Masteringtools und legendäre Mittenanreicherung durch Simulation von NEVE-Verstärkertechnologie. Die Universal Audio-Plug Ins machen ihren echten Vorgängern alle Ehre...


Doch wie arbeite ich damit?

Eine UAD-1 oder UAD-2 DSP-Karte ist schnell eingebaut und installiert, doch wie hole ich aus einem FAIRCHILD-Compressor, einem NEVE33609 Buscompressor oder einem Pultec EQ jene klangliche Substanz heraus die einige Studiobetreiber dazu gebracht hat einzelne Gerätegattungen zu Heiligen Werkzeugen zu erklären (Es gibt Studiobesitzer die ihren Fairchild zärtlich JESUS nennen)?

Bob Humid zeigt in diesem Workshop die gewinnbringensten Studiotricks- und Kniffe der wichtigsten Universal Audio Plug-Ins wie dem Fairchild Compressor, LA-2A, LN1176, Precision Equalizer, Cambridge & Co. Nicht jeder Producer besitzt das Gehör um schnell zu entscheiden welches Klangartefakt oder welche Soundästhetik zu welcher Instrumentengattung gehört. Was macht ein Fairchild mit Vocalspuren? Warum klingt ein Basskick so punchy wenn er durch einen NEVE33609 läuft? Was ist der sogenannte "Glue"-Flavor in einem Mix? Bob Humid zeigt Anwendungsbeispiele und sinnvolle Arbeitstechniken mit virtuellem Outboard.

Das Interessanteste steht nämlich nicht im Handbuch...

bob humid

Über BOB HUMID [weitere Infos unter bobhumid.de]:

Sich kaum verändernde Schunkelstrukturen sind Bob Humid´s Sache ganz und gar nicht und gerade deswegen ist er gemeinsam mit einer gut selektierten Handvoll Streitgenossen seit einigen Jahren zum "guten Gewissen der kölner Elektronikszene" (Benway from Kitbuilders), weit jenseits platt gelaufener Minimal Techno Pfade, geworden. Ob als Label- und Partybetreiber (Mos Eisley, Twist'n'Shout, Bored Beyond Belief Records, Serve & Destroy Records), als langjähriger Technikautor des Groove-Magazins, als kultiger Glossenschreiber für die deutsche Keyboards und Sound&Recording, als detailversessener Remixer- und Produzent, als Sound-Designer für Native Instruments, als Breakbeat- Grime- und Dubstep-DJ an der Seite von Telekolleck (beide zusammen bilden die Britis©he Botschaft) oder als Masteringexperte unter eigener Studioflagge FAT OF EXCELLENCE (Masterings u.a. für Dan Curtin, Television Rocks, Patrick Alavi. The Oliver Twist Kooperation, Alice Rose, Mathias Schaffhäuser, Plemo, Der Tante Renate, Plasteline, Ziggy Kinder u.v.a.) stets wird man die Handschrift des in Köln ansässigen Uruguayers erkennen.

Seit Bob Humid im Jahre 2001 mit seinem aufwendig editierten Doppelrelease "Twisted Repairs" / "Twisted Despairs" dem Drum´n´Bass einen der möglichen Auswege aus der stilistischen Sackgasse und aufzeigte, überschlugen sich die Rezensionen von Spex, Intro, Debug bis Westzeit wohlwollend ob der filigranen Mühe von Bobs Beat- und Soundeskapaden, die damals eine Gratwanderung zwischen den Koordinaten Certificate 18, Photek, TeeBee und Rephlex bedeuteten.
Bob Humid legte dann mit seinem letzten Album "Second Wind Phenomenon", das auf dem umtriebigen Dresdner Label Suburban Trash erschien, die Messlatte für aufwendig produzierte elektronische Musik, unter Begleitung illustrer Gäste wie Holger Czukay, Coloma, Igor Sirodhza, twila.too und Carla Subito, ein gutes Stück höher. Es ist ein als Hintergrundmusik völlig untaugliches, voller Widersprüche und von fordernder, obsessiver Kraftanstrengungen strotzendes, mehrschichtiges elektronisches Album geworden, das am meisten Sinn macht, wenn man es von Anfang bis Ende auf einer gut aufgestellten HiFi-Anlage, im Halbdunkel, durchhört und dabei nichts anderes tut als Zuhören. Für die Tour hat Bob das Vorzeichen invertiert: Die Sounds der Albumtracks werden mit Zuhilfenahme seines berüchtigten Livekoffers in Echtzeit geremixt und in britische 140 BPM schnelle Dubstep- und Breaksgewänder gesteckt bis der Tanzboden leise glüht. Das Versprechen einer verheißungsvolle Zukunft und die gesungene Sehnsucht von Maschinen.